Die ersten Eindrücke

Ich bin seit gut zwei Wochen in Norwegen. Ich hab viele Eindrücke gesammelt, viele Dinge zum ersten Mal gemacht. Viele Dinge die sehr ähnlich zu Deutschland sind, aber auch viele Dinge die anders sind, als wie wir sie aus Deutschland kennen. Von diesen genannten Dingen möchte ich gerne berichten.

Von meiner Anreise hatte ich ja bereits erzählt, doch an dem Tag ist ja noch einiges mehr passiert als meine Ankunft in Bergen. Ich wurde also im Hafen von einer Mitarbeiterin des Kindergarten, welcher der KFUM-KFUK (CVJM) betreut, abgeholt. Von dort aus sind wir dann zu unserer Wohnung gefahren. Unsere Wohnung ist wunderschön gelegen und direkt über einen der Kindergärten. Und wir kommen in den täglichen Genuss den Fjord von unserem Wohnzimmer aus zu sehen.

(Bergen bei Nebel & Bergen beim Sonnenuntergang aus unserem Wohnzimmer)

Die Kindergärten des KFUM-KFUK dürft ihr euch aber nicht vorstellen wie die deutschen Kindergärten. Es ist viel eher vergleichbar mit den Krabbelgruppen in Deutschland. Die meisten Kinder sind also zwischen 6 Monaten & 2 Jahren. Und die Eltern sind auch immer mit dabei. Zu den Kindergärten aber nochmal an anderer Stelle mehr. Nach einem ganz kurzen Besichtigen der Wohnung ging es auch schon los mit Anne (Der Kindergärtnerin die mich abgeholt hatte) zu meinen ersten Einkauf in Norwegen. Es fallen gleich mehrere Dinge auf: Die Supermärkte sind deutlich kleiner. Die Norweger bringen in vielen Supermärkten das Sortiment eines Supermarkts auf die Fläche eines Kiosk. Ein weiterer Punkt der auffällt: einige Marken die es bei uns in Deutschland gibt, sind genauso auch in Norwegen vertreten, so zum Beispiel die Pizza von Dr. Oetker und auch das WASA Knäckebrot. Und ein Klischee muss ich an dieser Stelle auch direkt bestätigen: was Lebensmittel und vor allem Alkohol angeht ist Norwegen deutlich teurer als Deutschland, somit kostetet ein Six-Pack Bier umgerechnet 27€.

Am ersten Abend wurde ich dann direkt von meinem Chef Jan Frode zu ihm und seiner Familie nach Hause zum Essen eingeladen, mit der Ankündigung das wir was typisch Norwegisches essen. Dieses bestand dann zu meiner Überraschung aus Tacos. Die sind wohl aus irgendeinem Grund sehr beliebt in Norwegen. Außerdem konnte ich bei Essen mit meinem vielfältigem Wissen über Norwegische Sportler und mit der mitgebrachten Schweizer Schokolade punkten.

Da ich die nächsten Tage noch alleine verbringen werde, hab ich mir gedacht ich nutze mal den ersten Tag um die Stadt ein bisschen zu erkunden. Bergen ist die zweitgrößte Stadt Norwegens und hat ca. 270.000 Einwohner. Mit einer sehr schönen Altstadt, die sich Bryggen nennt. Das sind diese Holzhäuser die Weltbekannt sind. Von den wohnen wir übrigens nur einen kurzen Fußweg entfernt.

Mir wurde gesagt, dass Bergen in den Sommermonaten sehr touristisch ist und ab September wieder den Studenten gehört. Bergen ist eine sehr aktive und lebendige Stadt, die im Vergleich zu Köln aber eher klein und schlicht daherkommt.

Nach einigen Tagen allein sein und der Erkenntnis, dass ich für das alleine Leben nicht gemacht bin, war ich sehr froh, dass nach vier Tagen meine beiden Mitbewohnerinnen die WG komplettierten. In Bergen sind wir 3 Freiwillige aus Deutschland. Und in Norwegen insgesamt 4, ein weiterer Freiwilliger ist in Voss. Voss ist ca. 1,5h Zugfahrt von Bergen entfernt. Kleine Anmerkung: Das V wird im Norwegischen wie ein W ausgesprochen.

Voss ist das Extremsportzentrum von West-Norwegen. Wir waren an einem schönen Spätsommer Tag dort. Und man konnte die Paraglider wie die Vogel am Himmel zählen. Des weiteren ist Voss für sein Skigebiet bekannt. Man kann vom Bahnhof aus direkt in die Gondel umsteigen. Aber einen großen Unterschied zu den Ski-Orten, die wir vielleicht aus den Alpen kennen gibt es: in Voss ist die Talstation 6m über dem Meeresspiegel und die Bergstation ca. 900m über dem Meeresspiegel. Aber mit Schneemangel hat man hier in Norwegen keine Probleme.

Die Landschaft ist unfassbar schön und man kann nur immer wieder über die Schöpfung staunen. Ich freue mich schon auf den Winter hier in Voss.

Ich muss betonen, dass wir in den ersten Wochen, die ich hier war, extrem gutes Wetter hatten. Immer so um die 20°C und Sonnenschein. Die Einheimischen waren echt froh, dass es mal zwei Wochen nicht geregnet hat, denn selbst für Bergen war dieser Sommer sehr kalt und verregnet.

Das Wetter war sogar so schön, dass ich in dem Fjord schwimmen gegangen bin. Seitdem muss ich mir von meinen Mitbewohnerinnen anhören, das ich voll die Memme bin. Das ist natürlich eine absolute Frechheit; ich bin der Meinung das man bei einer Wassertemperatur von knapp 13°C ruhig mal anmerken kann, dass das Wasser dann doch relativ kalt ist.

Im Hintergrund seht ihr übrigens ein Kreuzfahrtschiff von ,,Mein Schiff“ welche hier regelmäßig anlegen und eine große Masse an Touristen in die Stadt bringen.

In diesem Sinne, das waren meine ersten Eindrücke.

Liebe Grüße nach Deutschland oder sonst wohin aus dem mittlerweile wieder verregneten Norwegen.